Wozu Atemtraining? Welche Arten gibt es? Wem nützt es?
Aktuelle Information:
Am Dienstag, 24. Juni 2025, findet um 18.00 Uhr ein kostenloser Vortrag zu diesem Thema im Kloster Wernberg statt.
Herzlich Willkommen!
Bei Problemen mit "Schlafapnoe" hilft Ihnen das neue Buch
"Schlafapnoe und Atemtraining" durch Infos über Schlafapnoe
und als praktisches Atemtrainingsbuch schnell weiter.
P.S.: Erhältlich ist dieses Buch
neu in der
Buchhandlung Heyn um EUR 19,-!
Achten Sie auf Ihre Atmung!
Buteyko-Atemtraining
Der Arzt Dr. Konstantin Buteyko (+2003) stellte schon bei seinem Studium fest, dass Patienten, die dauerhaft zu viel atmen, länger für die Gesundung brauchten als Patienten, die weniger und ruhiger atmen. Er stellte bei seinen Forschungen fest, dass durch die falsche Atmung die Blutgaswerte entsprechend verschoben werden. Dabei ist der CO²-Haushalt ein wesentlicher Faktor für die Sauerstoffversorgung im Körper (Bohr-Effekt).
So, wie jemand, der aus einem akuten Anlass zu schnell und heftig atmet (hyperventiliert) bewusstlos werden kann, so reduziert man, wenn man beim Schlafen zu viel atmet (= chronische Hyperventilation) die Sauerstoffversorgung im Körper (und wird am Morgen müde munter).
Das gleiche gilt, wenn man beim Sport oder sonstigen Tätigkeiten durch den Mund atmet (-> man reduziert die Leistungsfähigkeit!).
-> Seine Schlussfolgerung: Weniger ist mehr!
Seine Intervention bei Menschen, die regelmäßig zu viel atmen (das sind mehr als 75 % der Bevölkerung ): "Atemreduktion".
Einfache und schnelle Übungen wirken nachhaltig bei Asthma, Bronchitis, Schnarchen, Schlafapnoe, Allergien, etc.
Aber auch im Berufsalltag, im Sport, bei der Regeneration und im Wellnessbereich unterstützt diese Atemtechnik den Menschen.

Atemtraining gegen Schlafapnoe
Beinahe jede achte Person hat inzwischen ein Problem mit dem Schlafapnoe-Syndrom und es werden immer mehr. Die Erfahrungen mit Atemtraining haben gezeigt, dass durch besseres Training der Atemmuskulatur und Verbesserung der Atemdynamik und Atemkultur (Selbst-)Hilfe möglich ist.
Bei dem Schlafapnoe-Syndrom handelt es sich um eine ernste Schlafstörung, bei der die Atmung während des Schlafens immer wieder aussetzt. Dadurch wird die Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigt, was schwerwiegende Folgen für die Gesundheit hat.
Mit Atemtraining soll das Atemverhalten verbessert werden. Ziel ist es, dadurch die Symptome der Schlafapnoe und die damit verbundenen Probleme zu reduzieren oder zu eliminieren.
Wichtig ist es, dass das Atemtraining geplant, nachhaltig und regelmäßig durchgeführt wird. Es unterstützt immer die ärztlichen Interventionen.
Atemzirkeltraining
Ein wesentlicher Faktor, um die Atemqualität zu verbessern ist das Atemzirkeltraining.
Durch für Sie persönlich zusammengestellte Übungen innerhalb eines Zeitrahmens, finden Sie schnell und wirkungsvoll eine neue Atemebene.
Nutzen Sie das mächtige Werkzeug "Atmung" für bessere Gesundheit, höhere Leistungsfähigkeit im Sport, berufliche Stabilität und neuer Lebensqualität.
Dieses neue Atemtraining finden Sie nur hier!
Pranyama - Yoga
Schon vor Jahrtausenden haben Menschen erkannt, welche Kraft in den einzelnen Atemtechniken liegt. Ganz am Anfang stand das "Pranayama", der richtige Weg zu mehr Lebensenergie durch die Atmung. Erst später haben sich die Körperübungen (Asanas) zur Unterstützung der Atmung so durchgesetzt, dass unglaublich viele Yoga-Schulen und Wege entstanden sind. Einige haben dabei aber auch die ursprüngliche Absicht und den Zweck vergessen (wiewohl der Nutzen durch die gesundheitsfördernden Bewegungen aus den Yogaübungen für die Menschen betont werden muss).
Faszinierend ist, dass moderne Atemlehrer in wesentlichen Bereichen die Erkenntnisse des jahrtausende alten Wissens bestätigen und ihre Atemübungen sich in Variationen mit alten Techniken decken.
Dies bestätigt die Wichtigkeit und Nützlichkeit einer guten Atmung für jeden Menschen!
Ein Spezialfall: Long Covid
Aufgrund der aktuellen Coronasituation hat sich in den letzten Monaten eine besondere Herausforderung ergeben:
Long-Covid oder Post-Covid,
erscheinungsgleich mit dem schon länger bekannten "Fatigue" (Ermüdungssyndrom).
Da es noch sehr wenig fundierte und überprüfte Daten gibt, sind Aussagen sehr unpräzise. Tatsächlich rechnet man jedoch damit, dass zwischen 10 und 20 % aller Coviderkrankten ein Problem nach der offensichtlichen Genesung bekommen (auch bei leichten Verläufen)!
Anzeichen dafür sind Müdigkeit und Erschöpfung, Störung des Geruchs- und Geschmackssinns, Atembeschwerden, Herzprobleme, Gelenksschmerzen, Kopfschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, depressive Verstimmung, etc. (können einzeln oder kombiniert auftreten).
Grundsätzlich soll man bei solchen Symptomen immer den Arzt aufsuchen.
Wenn jemand an Covid erkrankt ist, soll auch berücksichtigt werden, dass während der Krankheit, insbesondere am Beginn, die persönliche Leistungsfähigkeit nicht über 60 % ausgenutzt werden soll (d.h. ich gehe Laufen und schwitze den Virus heraus kann sehr kontraproduktiv sein!).
In der Rehabilitation sind speziell auf den Patienten abgestimmt Atemübungen zum Aufbau der Atemmuskulatur und zur Gesundung des Atemsystems ganz wichtig aber vorsichtig zu starten (Atemaufbauübungen sind entscheidend).
HRV Herz-Raten-Variabilität und kohärentes Atmen
Ein gesundes Herz schlägt je nach Bedarf regelmäßig, aber nicht so gleichmäßig wie ein Metronom. Würde es so gleichmäßig schlagen, hätte es seine Flexibilität verloren und das wäre tödlich. Diese Fähigkeit, des sich anpassen Könnens, erkennt man an der HRV (Herz-Raten-Variabilität )-> je höher desto besser.
Durch Atemtraining kann man die HRV deutlich fördern. Eine der besten Atemübungen ist die sogenannte "kohärente Atmung":
Dabei wird 5 Minuten lang ohne Pause ein- und ausgeatmet, mit ca. 60 % der Lungenkapazität. Die Ein- und Ausatmung dauert jeweils ca. 5 Sekunden.
Täglich 10 Minuten wird Ihren Schlaf, die Regenerationsfähigkeit und die Leistungsfähigkeit merklich verbessern.
Forciertes Atmen
Durch intensives Atmen, wie z.B. bei einem Berglauf, aber im Liegen (also ohne stärkere Verbrennung), sollen starre (psychische) Strukturen durch chaotischen Zustände gesprengt werden (Dehnung, Entspannung, Erlösung). Die vagale Bremse wird angesprochen und dies fördert die sozialen Verbindungssysteme und die innere Entwicklung.
Dies sind aber keine Alltagsübungen, sondern zielen auf ein konkretes Erlebnis ab.
Solche Übungen sollte man nur unter Anleitung erfahrener Lehrer absolvieren.
Beispiele:
Adrenalin-Atmung von Wim Hof
Verbundenes Atmen von Rüdiger Dahlke,
Rebirthing von Leonard Orr,
Holotropes Atmen von Grof,
Transformatorische Atemarbeit von Kravitz,
etc.
Weitere Atemtechniken und -Schulen
Es gibt noch eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten von Atemtechniken um gewisse Ziele zu erreichen:
- Pädadogische Atemschulen (integratives Atmen):
Hier geht es um die Korrektur von Atemstörungen und -behinderungen durch pädagogische Atemlehre (z.B. Middendorf).
Ziel ist die Wahrnehmung und Veränderung von Atemmustern und Körperhaltungen (schlechte Muster durch bessere ersetzen).
Dies ist auch ein breit gefächerter Zugang für die psychotherapeutische Arbeit (z.B. Trauma, Bindung, Depression, Burnoutsyndrom, etc.) oder auch für die Aneignung einer verbesserten Entspannungsfähigkeit. Die Selbsterfahrung soll zu verbesserter Atemfunktion führen. Dabei wird ein umfangreiches Methodenspektrum unter Nutzung aller Dimensionen der menschlichen Atmung, auch in Verbindung mit technischen Hilfsmitteln, angewendet.
Beispiele: Biofeedback, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, etc.
- Apnoetauchen:
Dabei wird durch gezieltes Atemtraining unter Ausnutzung des Tauchreflexes der Körper darauf vorbereitet, weite Strecken über lange Zeit unter Wasser zu absolvieren.
- Dynamische Atem-Meditationen:
Im Rahmen spiritueller Traditionen wird durch gleichbleibende Bewegung oder Tanz, häufig mit abruptem Stopp, ein angestrebter Zustand (Trance) erreicht (z.B. Schamanen, Nordamerikanische Ureinwohner, Sufis, etc.).
- Tantrismus:
Fernöstliche Technik zur Sublimierung und Verfeinerung des Energiehaushaltes. Tantra (Sanskrit) = Gewebe, Zusammenhang. Es geht bei Tantrismus um das gemeinsame Verweben von individuellen Energien, auch mit Unterstützung von Atemtechniken und Körperübungen.
- Innengerichtete Atemtechnik:
Durch klassische, stille Meditation (z.B. Zen, Buddhismus, etc.) wird eine Beobachterposition angestrebt. Die Gefühle werden bewusst erlebt und weiterentwickelt, der Sympathikus als "ausführender Diener der Ängste und Begierden und Quelle von Leidenszuständen" ausgelotet. Die Aufmerksamkeit liegt bei der Atmung (insbesondere Ausatmung), dies führt zum polyvagalen Meditationszustand.

